Das Aussehen und der Duft des wohlriechenden Eisenkrautes eroberte im 17. Jahrhundert sehr schnell die Herzen der Europäer.
Eisenkraut, auch Verveine genannt, stammt ursprünglich aus dem Süden von Südamerika. Dort wird es schon seit jeher von der Urbevölkerung als Heilpflanze und Teekraut verwendet. Dieser bis zu 3 Meter hohe Strauch kam Ende des 17. Jahrhunderts mit den Spaniern nach Europa, wo er sofort grosse Beliebtheit in den botanischen Gärten Frankreichs und in den Treibhäuser Englands genoss. Auch auf privaten Grundstücken war die Verbene eine beliebte Zierpflanze in den Gärten. Ihr Aussehen und ihr Duft eroberten sehr schnell die Herzen der Europäer, die in dieser Zeit sehr offen waren für exotische Pflanzen und Tiere.
Das Wohlriechende Eisenkraut (Verbena odorata) ist verwandt mit unserem heimischen Eisenkraut (Verbena officinalis). Das Aussehen und der Geschmack sind jedoch völlig verschieden und auch die Anwendungen weichen stark voneinander ab. Unser heimisches Eisenkraut wird vorwiegend zur Stärkung des ganzen Organismus angewendet.
In der Volksheilkunde findet das Wohlriechende Eisenkraut in erster Linie als Tee, aber auch in der Aromatherapie als ätherisches Öl Verwendung. Die Blätter stammen zum grossen Teil aus den südamerikanischen Heimatländern, aber auch in der Schweiz, zum Beispiel im Bündner Südtal Puschlav wird der Strauch für kommerzielle Zwecke angebaut.
Der aus den Blättern hergestellte Tee wirkt entspannend, beruhigend, aber nicht ermüdend. Daher wird er gerne tagsüber bei leichter Nervosität und Stress als erfrischendes Getränk verwendet oder abends bei Einschlafstörungen, inneren Spannungen und Sorgen als «Guten-Nacht-Tee» genossen.