Ein gesunder Mensch besitzt zwei Nieren. Ihre wichtigste Funktion ist die Entgiftung: Die Nieren filtern Abbauprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut und sorgen für die Ausscheidung von Stoffwechsel-Endprodukten und Giftstoffen über den Urin. Sie regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt und sind für die Herstellung von wichtigen Hormonen zuständig.
Lebenswichtige Filterfunktion
Die gesamte Blutmenge des Menschen strömt täglich etwa 300 Mal durch die Nieren, dies entspricht ca. 1'800 Litern Flüssigkeit pro Tag. Daraus filtern sie zunächst den unkonzentrierten Primärharn heraus. Dieser enthält Zucker, Eiweisse, Mineralsalze, Abfallstoffe und giftige Substanzen. Diese Stoffe müssen in einer zweiten Filtration vom Organismus zurückgewonnen oder ausgeschieden werden. Dabei entstehen rund 1,5 Liter Endharn pro Tag, dieser wird schlussendlich ausgeschieden.
Wasserhaushalt des Körpers
Die Nieren regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt und sorgen dafür, dass der Körper überschüssige Flüssigkeit ausscheidet und Elektrolyte zurückhält. Die Urinproduktion wird an die Trinkmenge angepasst und gleicht auf diese Weise Unterschiede im Wasserhaushalt des Körpers aus. Sehr hohe Trinkmengen bringen den Wasserhaushalt allerdings durcheinander, genau wie eine Flüssigkeitszufuhr von weniger als einem halben Liter pro Tag. Über den Salz- und Wasserhaushalt können die Nieren auch den Blutdruck regulieren und den pH-Wert beeinflussen.
Beschwerden vermeiden
In der Regel beginnen Beschwerden durch Nierenleiden schleichend. Beispielsweise entsteht eine Nierenbeckenentzündung meist durch einen Blasen- oder Harnröhreninfekt. Die Bakterien wandern von der Blase in die Niere und lösen dort eine Entzündung aus. Begleiterscheinungen wie Blut im Urin und Fieber machen in jedem Fall eine ärztliche Abklärung notwendig. Die Nieren nehmen lebenswichtige Funktionen im menschlichen Organismus ein. Daher ist die Prävention sehr wichtig – es lohnt sich, ein Augenmerk auf die Höhe des Blutdrucks und den Blutzuckerspiegel zu haben.
Wärme tut gut
Das wichtige Thema Wärme hat in unserem Alltag nicht den Stellenwert, der ihm eigentlich zusteht. In der Mode, bei den Getränken und in der Sprache wird manches zu kühl serviert oder gar cool verpackt. Die Nieren jedoch sind eingebettet in eine Fett-Kapsel, schätzen die «kuschelige Bettwärme» und verachten gleichzeitig die Kälte. Insbesondere kalte und nasse Füsse kühlen uns aus und können typische Nierenbeschwerden auslösen.
Hilfe aus der Natur
Bereits im 16. Jahrhundert wusste man um die Kraft der Goldrute. Heute wird sie bei akuten und chronischen Nierenleiden eingesetzt. Sie regt die Nieren sanft an und reizt nicht. Schachtelhalm zieht das Wasser aus grossen Tiefen aus dem Boden und entwässert seine Umgebung, so wie er auch bei uns wassertreibend wirkt. Als wahrer Klassiker gilt die Brennnessel; dieses vielseitige Heilkraut unterstützt die Nierentätigkeit und ist harntreibend. Folgende Pflanzen setzen wir für die Unterstützung von Nieren und Blase ein:
Die Nieren in der Hormonproduktion
Nicht nur das lebenswichtige Cortisol wird in der Nebennierenrinde gebildet. Auch Erythropoetin, das die Bildung der roten Blutkörperchen im Knochenmark anregt, entstammt den Nieren. Das in bestimmten Zellen gebildete Hormon Renin ist wichtig für die Regulation des Blutdrucks, das Calcitriol hingegen für die Immunabwehr.