Der Duft der Blüten und derjenige der Wurzel sind grundsätzlich verschieden. Beide duften intensiv, aber gegensätzlich: die Blüte eher süsslich, der Wurzelstock eher erdig. Der Aufbau des Baldrians ist besonders.
Der Baldrian ist in den gemässigten Zonen Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas zu Hause. Bei uns trifft man ihn häufig an Weg- und Waldrändern, bevorzugt an nährstoffreichen und feuchten Standorten an. Im Altertum bezeichnete man den Baldrian als eine Elfenpflanze. Mondgeister sollen ihn in hellen Nächten umtanzen, zudem war er beliebt, um alles Böse abzuwehren: «Baldrian, Dost und Dill – kann die Hex` nicht, wie sie will». Aus diesem Grund wurden früher oft Baldrian-Sträusse in Zimmern aufgehängt.
Herkunft des Namens
≪Valeriana≫ kommt vom lateinischen Wort ≪valere≫ (stark, wertvoll). Die Herkunft des Deutschen Namens ≪Baldrian≫ ist unklar. Sie könnte sprachhistorisch erklärt werden, als der Buchstabe B nach einer Lautverschiebung zum Teil den Buchstaben V ersetzte (aver → aber, haven → haben, Valeriana → Baldrian). Er könnte aber auch vom germanischen Gott Baldur (oder Balder) abgeleitet sein. Dieser war ein Sohn von Odin und Frigga, der schönste, edelste und beliebteste unter den Göttern; ein blühender Jüngling, dessen lichte Erscheinung weithin strahlender Glanz umgab.
Ausgewählte Besonderheiten
Der Duft der Blüten und derjenige der Wurzel sind grundsätzlich verschieden. Beide duften intensiv, aber gegensätzlich: die Blüte eher süsslich, der Wurzelstock eher erdig. Der Aufbau des Baldrians ist besonders. Die Wurzel ist stark in nassem und schwerem Boden verankert, der lange Stängel ist schwach und knickt beim Pflücken leicht ein, die Blüte ist vollkommen vom Erdigen losgelöst. Farblich wie auch in der Gestalt gibt sie sich ganz dem Luftigen hin. Der Baldrian bildet eine Brücke zwischen Erde und Himmel. Er trennt das Bewusstsein vom Unterbewusstsein und befreit das Gehirn von quälenden Gedanken. Baldrian ist die ideale Pflanze für die Begleitung in den Schlaf. Er wirkt schlafanstossend und hilft bei Unruhe- und Angstzuständen, nervösen Herzbeschwerden und krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.
Quellennachweis
Heilpflanzen am Wegesrand – entdecken, bestimmen, verstehen, verwenden