Ratgeber / Heilpflanzen

Artischocke (Cynara scolymus)

12.10.2022 / von 

In der griechischen Mythologie wird erzählt, dass die schöne Nymphe Cynara – mit ihren grünen und violetten Augen und langen, aschfarbenen Haaren – es wagte, sich den Annäherungen von Zeus zu widersetzen.

Herkunft des Namens

In der griechischen Mythologie wird erzählt, dass die schöne Nymphe Cynara – mit ihren grünen und violetten Augen und langen, aschfarbenen Haaren – es wagte, sich den Annäherungen von Zeus zu widersetzen. Aus Wut über diese Ablehnung verwandelte er sie in eine dornige grüne Artischocke mit violetter Blüte und einem zarten Herzen. ≪Scolymus≫ kommt aus dem Griechischen und bedeutet ≪das sich auf die Dornen bezieht≫. Der Name ≪Artischocke≫ hat seine Wurzeln im Arabischen und wird von ≪al-haršūf≫ (Erddistel) hergeleitet. In Spanien wurde sie dann ≪alcachofa≫ und in Italien ≪carciofo ≫ genannt. In Norditalien bekam sie schliesslich den Namen ≪articiocco≫.

Ausgewählte Besonderheiten

Beim Betrachten einer Artischocken-Pflanze fällt sofort deren Schwerfälligkeit auf. Auf den ersten Blick wirkt sie beinahe plump mit ihren grossen, behaarten, graugrünen Blättern, die am Rand mit Dornen besetzt sind und viel Platz einnehmen. Aus der Mitte dieser Blätter entwickelt sich ein starker Stängel, der einen überproportional scheinenden Blütenstand trägt. Sein Blütenboden und die Hüllblätter sind fleischig und bilden eine Kugel. Die Schwere ihrer Gestalt überwindet die Artischocke mit einzelnen Röhrenblüten. Lange, feine, leuchtend violette Kronblätter wachsen dem Licht entgegen. Violett entsteht durch das Mischen von Rot und Blau und ist die Farbe der Gegensätze. Es ist eine spirituelle Farbe, die das Irdische mit dem Himmlischen, das Heisse mit dem Kalten verbindet. Die Artischocke verbindet das Kräftige mit dem Leichten. Auch die Leber überwindet Gegensätze. Sie ist verantwortlich für den Ab- und Aufbau von Nahrungsmitteln, die Speicherung und Freisetzung von Substanzen (insbesondere reguliert sie den Zuckerhaushalt) und für die Ausscheidung belastender Stoffe. Die Artischocke wirkt direkt auf den gesamten Leberstoffwechsel. Mit dem Bitterstoffgehalt in all ihren Pflanzenteilen unterstreicht die Artischocke ihr Wirkungsprinzip. Artischockenblätter werden bei Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Gallenbeschwerden verwendet. Sie haben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel und somit eine vorbeugende Wirkung gegen Arteriosklerose- Erkrankungen.

Quellennachweis

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