Ratgeber / Heilpflanzen

Mariendistel (Carduus marianus)

12.10.2022 / von 

Wenn man der Mariendistel einmal in freier Natur begegnet ist, bleibt sie einem in Erinnerung – sei es wegen des auffallenden Aussehens oder durch eine Berührung.

Die Mariendistel ist eine unverkennbare, stachelige Pflanze mit grossen grün-weiss marmorierten Blättern. Ihre Blüten sind purpurrot gefärbt und kugelförmig. Im nördlichen Europa wurde sie schon lange in Klostergärten angebaut und naturheilkundlich genutzt.

Herkunft des Namens

Silybum könnte vom griechischen Wort «silibon» abstammen und bedeutet Quaste, Toddel. Dies in Anlehnung zur Form der Blüte. Der Legende nach tropfte aus Marias Brust Muttermilch auf die Blätter der Mariendistel, als sie mit dem Jesuskind vor König Herodes fliehen musste. Aus diesem Grund soll die Pflanze die weisse Zeichnung auf ihren Blättern tragen.

Ausgewählte Besonderheiten

Wenn man der Mariendistel einmal in freier Natur begegnet ist, bleibt sie einem in Erinnerung – sei es wegen des auffallenden Aussehens oder durch eine Berührung. Gross, kräftig und selbstbewusst steht sie an kargen, trockenen Standorten. Sie lässt niemanden an sich heran. Egal ob man von unten, von der Seite oder von oben versucht, sie zu berühren: Immer ist der erste Kontakt zu dieser Pflanze ein Stachel. Sie weiss sich zu wehren und nimmt den Platz ein, der ihr zusteht. Vom Aussehen her ist ganz klar: Die Mariendistel grenzt sich ab und bleibt bei sich. Sie sagt: Hier bin ich, hier ist mein Platz. Sie eignet sich für all jene Menschen, die sich bedrängt fühlen, die zu wenig Platz haben und sich fühlen, als ob das Leben in einem engen Kanal abliefe. Die Mariendistel ist eine ausgesprochene Leberpflanze (Leber = leben). Der Inhaltsstoff Silymarine stabilisiert die äusseren Leberzellmembranen, was zu einer leberschützenden Wirkung führt. Bei übermassigem Konsum von Genussgiften (Alkohol, Nikotin, Kaffee) und Medikamenten unterstützt Silymarine die Regeneration der Leberzellen und trägt damit zu einer normalen Verstoffwechslung der Nahrung bei.

Quellennachweis

Heilpflanzen am Wegesrand – entdecken, bestimmen, verstehen, verwenden