Ratgeber / Heilpflanzen

Weissdorn (Crataegus)

12.10.2022 / von 

Der Weissdorn ist eine stark pulsierende Pflanze, er ist die Herzpflanze per se.

Herkunft des Namens

≪Crataegus≫ leitet sich wahrscheinlich vom griechischen Wort ≪krataios ≫ (fest, stark) ab und spielt auf die Eigenschaften des Weissdornholzes an, das äusserst stabil und hart ist. Die deutsche Bezeichnung ≪Weissdorn≫ ist einfach zu erklären: Wenn er im Frühling seine überschäumende weisse Blütenpracht präsentiert, ist er nicht zu übersehen.

Ausgewählte Besonderheiten

Bei der Betrachtung eines Weissdornstrauchs im Winter fällt als Erstes auf, dass für seine Grösse viel zu viel Holz vorhanden ist. Mit so viel Substanz könnte ein gewöhnlicher Baum heranwachsen. Starke Äste winden sich ineinander und bilden ein undurchdringliches Dickicht. Unüberwindbar steht er in Hecken und an Waldrändern und vermag zwei Räume voneinander abzugrenzen. Aus seinem besonders harten Holz wurden früher oft Werkzeuge und Waffen hergestellt. Die Vermutung liegt nahe, dass das Wachstum von aussen gehemmt und die starke Vitalität zurückgebunden wird. Doch an den Ästen gibt es unzählige kräftige Dornen – stets ein Hinweis auf eine Entstauung, einen Druckabbau: Mit den verwundenen Ästen baut er Stauungen auf, die er mit den zahlreichen Dornen sogleich wieder entspannt. Damit ist der Weissdorn eine stark pulsierende Pflanze, und es ist nicht verwunderlich, dass er die Herzpflanze per se ist. Er fördert die Durchblutung der Herzkranzgefässe und des Herzmuskels. Weiter wirkt er entspannend auf die Gefässwände, belebt, stützt und pflegt das alte, müde Herz. Weitere mögliche Einsatzgebiete unter ärztlicher Kontrolle sind: Herzmuskelschwäche, leichte Formen von Herzrhythmusstörungen und Nachbehandlung des Herzinfarkts.

Quellennachweis

Heilpflanzen am Wegesrand – entdecken, bestimmen, verstehen, verwenden