Ratgeber / Gesundheitsthemen

Wechseljahre

21.03.2023 / von 

Die Wechseljahre sind eine natürliche Zeitspanne, die jede Frau durchläuft. Mit ihnen wird die fruchtbare Phase im Leben der Frau beendet. Der Hormonhaushalt stellt sich um, der Östrogenspiegel sinkt. Mit den Hormonen verändern sich auch der Körper und die Psyche der Frau. Die Beschwerden sind äusserst vielseitig, so erlebt jede Frau diese Phase ganz individuell.

Beschwerden in den Wechseljahren

Zu den typischen, körperlichen Beschwerden während der Wechseljahre zählen Hitzewallungen. Hierzulande sind rund sieben von zehn Frauen davon betroffen. Die sogenannten «hot flushes» breiten sich wie eine Hitzewelle über den Körper aus und führen bei Frau zu Schweissausbrüchen. Die Intensität und die Länge jeder Wallung sind dabei sehr individuell - und oft gehen diese Beschwerden mit starkem Herzklopfen oder Herzrasen einher.



Ebenfalls zu den häufigen Beschwerden zählen Schlafstörungen: Viele Betroffene brauchen länger um einzuschlafen und erwachen mehrmals, wiederum oft begleitet von Schweissausbrüchen. Auch die Schlaftiefe kann abnehmen, was zu einer Beeinträchtigung der Schlaf- und der gesamten Lebensqualität führen kann: Viele Frauen fühlen sich tagsüber erschöpft und leiden unter einer verminderten Leistungsfähigkeit.



Die vielen körperlichen Veränderungen führen auch zu trockener Haut und Schleimhäuten. Im Intimbereich sind die Folgen davon unangenehmes Jucken und Brennen. Da die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht gerät, bildet sich Nährboden für Infektionen mit Bakterien und Pilzen. Es gibt deshalb Frauen, die öfter unter Blasenentzündungen leiden. Verstärkter Harndrang und gar Inkontinenz können als Folge von einer erschlafften Beckenbodenmuskulatur entstehen.



Viele Frauen erfahren zudem eine veränderte sexuelle Lust. Die Veränderungen sind sehr individuell und können sowohl zu einer Verminderung von sexuellem Interesse wie auch zu einer Steigerung der Lust führen. Auch psychische Beschwerden kommen vor. Einige Frauen durchleben während ihren Wechseljahren eine starke emotionale Unausgeglichenheit. Sie sind nervöser und reagieren gereizter. Stimmungstiefs können sich zu depressiven Verstimmungen wandeln.

Bewährte Heilpflanzen

Mit verschiedenen natürlichen Massnahmen lassen sich die unangenehmen Symptome lindern oder ganz aus der Welt schaffen. Vor allem drei Pflanzen kommen bei Wechseljahrbeschwerden in den Einsatz:



Die Traubensilberkerze wirkt hormonregulierend und hilft bei Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen. Somit eignet sich die Therapie mit dieser Pflanze bei leichten bis mittelschweren Beschwerden und gilt als wirksame Alternative zur menopausalen Hormontherapie.



Als traditionelles Heilkraut gegen übermässiges Schwitzen hat sich Salbei bewährt, er wird als Tinktur oder Tee verwendet. Johanniskraut lindert depressive Versimmungen, Unruhe, Reizbarkeit und damit verbundene Ein- und Durchschlafstörungen.

Tipps für die Wechseljahre

Die Wechseljahre sind grundsätzlich keine Krankheit, sondern ein natürlicher Vorgang im Leben jeder Frau. Viele betroffene Frauen profitieren von ein paar Veränderungen in ihrem Lebensstil, um das Wohlbefinden zu steigern und leichtere Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweissausbrüche und Schlafprobleme zu mindern:

 

  • Eine Vitamin-D-reiche und calciumhaltige Ernährung senkt das Risiko von Osteoporose.
  • Trinken Sie zwei bis drei Liter Flüssigkeit, damit die Haut weniger austrocknet.
  • Sportliche Betätigung stärkt die Knochen und wirkt Übergewicht entgegen.
  • Yoga, Atemtherapie oder Muskelentspannung helfen, die Energiebalance zu halten.
  • Spaziergänge an der frischen Luft heben die Stimmung und stärken die Abwehrkräfte.

Regelmässige Bewegung und Sport können einigen Leiden entgegenwirken. Frauen, die sich fit halten, werden mit Endorphinen, also "Glückshormonen", belohnt. Das führt wiederum zu innerer Zufriedenheit. Der Muskelaufbau bewirkt, dass mehr Energie verbrannt wird – das schmeichelt der Figur und macht müde. Als Gegenspieler zu körperlichen Aktivitäten lohnen sich Entspannungsübungen, sie sollen zu mehr Ausgeglichenheit führen. Bewährt haben sich bei alledem Yoga, Qigong oder Tai-Chi – diese Methoden vereinen Meditation und Bewegung.



Frauen in den Wechseljahren neigen dazu, an Gewicht zu zulegen: Die Muskelmasse nimmt ab und der Energieumsatz sinkt. Als Folge von Übergewicht können Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck auftreten. Es wird geraten, den Body Mass Index (BMI) unter 25 zu halten. Geeignet ist eine kalorienarme Vollwertkost mit reichlich Kalzium und Vitamin D.