Ratgeber / Heilpflanzen

Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

12.10.2022 / von 

Der Name «Alchemilla» leitet sich vom Begriff «Alchemie» ab und bedeutet so viel wie «kleine Alchemistin».

Herkunft des Namens

Der Name «Alchemilla» leitet sich vom Begriff «Alchemie» ab und bedeutet so viel wie «kleine Alchemistin». Die Alchemisten verwendeten unter anderem die Wassertropfen, die an den Blatträndern entstehen, für die Herstellung ihrer Elixiere und Essenzen. Der deutsche Name «Frauenmantel» bezieht sich auf die Signatur und die Ähnlichkeit der gefalteten Blätter mit mittelalterlichen Mariendarstellungen.

Ausgewählte Besonderheiten

Die Signatur des Gemeinen Frauenmantels spricht eine deutliche Sprache. Bei genauem Hinschauen fallen die leicht gefalteten, runden und weichen Blätter auf. Dadurch wirkt die Pflanze sammelnd und beschützend. Indem sie an den Blatträndern jeden Morgen Tautropfen hervorbringt und diese in den trichterförmigen Blättern sammelt, unterstreicht die Pflanze diese besondere Gestik. Beim Betrachten der Früchte sieht man, dass sie von einem zarten Kelchbecher umhüllt sind. Er schützt die Frucht, ohne mit ihr verwachsen zu sein – genauso, wie ein Kind im Mutterleib heranwächst. Für die Pflanzenarten der Familie der Rosengewächse ist das unüblich. Die Beziehung dieser Pflanze zum Wesen der Frau ist einzigartig. Bei Beschwerden im Klimakterium, bei Regelschmerzen, zu starker oder zu schwacher Blutung oder bei der Geburtsvorbereitung: Hier ist der Frauenmantel in der Volksmedizin das Mittel der Wahl. Er hat eine harmonisierende, krampflösende und entzündungshemmende Wirkung.

Quellennachweis

Heilpflanzen am Wegesrand – entdecken, bestimmen, verstehen, verwenden